Sonntag, April 10, 2005

Wachauer Frühstück mit schrecklichen Folgen - Neue Erkenntnisse!!!!

Viele Leute haben bereits den Verdacht geäußert, dass mein Marillenmarmeladekonsum problematische Ausmaße angenommen habe, allen voran Frau Dr. Vogl, ihres Zeichens Hausrektologin. Ich habe sie daraufhin zu einem kontrollierten Experiment eingeladen, das sie von der Harmlosigkeit dieser für mich in der Tat nicht unbedeutenden Substanz überzeugen sollte. Gestern Vormittag war es dann so weit; ich war der Meinung, dass das fachliche Urteil der international anerkannten Konifere Vogl den Rest der Welt beruhigen würde.
Leider ist alles schrecklich schief gegangen. Offenbar hat sich mein Organismus durch jahrelangen Genuss so sehr an die Marillen gewöhnt, dass ich nach ein, zwei Brötchen nur mehr mild stimulierende Effekte empfinde...

Erstes Testergebnis: Ich kann jederzeit aufhören! Foto: MNK
Dr. Vogl beim Selbstversuch. Foto: MNK

Dr. Vogl fiel nach dem ersten Bissen in eine kurze, aber tiefe Ohnmacht. Noch bevor ich sie mittels Elektroschocks daraus befreien konnte, erwachte sie von selbst und starrte mich an, als hätte man sie eben aus einem bösen Traum erweckt. Ich sprach sie an, doch vergebens: Ihrer Brust entrangen sich statt einer Antwort nur wild grunzende Laute, die man von diesem zarten Persönchen nicht erwartet hätte. Schweiß trat auf Stirn und Achselhöhlen. Unversehens holte sie zu einem gewaltigen Nierenschwinger gegen mich aus, dem ich nur dank meines jahrelangen Boxtrainings mit knapper Not entgehen konnte; der Schlag hätte mich wohl von den Beinen geholt. Aufspringen und zur Tür hinausschießen waren eins für Vogl.

Dann blieb uns nur das bange Warten auf ihre Rückkehr oder zumindest einen Anruf der Polizei. Stunden vergingen. Plötzlich sprang die Tür aus den Angeln und Vogl stand wieder vor uns. Ihre Wut hatte sich offenbar gelegt, doch welch ein Wandel hatte sich mit ihr zugetragen! Dr. Vogl, vielen als besonders elegante Grande Dame der Weiblichkeit bekannt, deren Handtaschen immer mit der Farbe ihrer Wimperntusche abgestimmt war, trug plötzlich Schnauzer und Brusthaar, ihr Haar war stark zerzaust und seltsam fettig. Sie konnte keine Auskunft geben, wo sie in den vergangenen Stunden gewesen sei. Erst Stunden später konnten wir auf dem Kommissariat aus den Polizeiprotokollen die Spur ihrer Verwüstung durch die Vorstadtbeisl der Stadt nachvollziehen. Hätte ich die Exekutive nicht vor dem Experiment gewarnt und hätte ich nicht beste Beziehungen zum Gesundheitsministerium, ich säße wohl schon als Hauptverantwortliche in strengem Karzer bei Wasser und Brot ohne Marmelade.
Was aber soll mit Vogl nun geschehen? Auch nach 24 Stunden antwortet sie auf jeden Kommunikationsversuch nur mit Gewalt, sodass ich gezwungen war, diesen einst so intelligenten Menschen wie einen tollen Hund wegzusperren. Außerdem musste ich feststellen, dass sie nun schwanger ist! Wie werde ich die Geister der Marille wieder los? Und warum blieb ich von der verstörenden Wirkung bisher verschont? Mir steht eine lange Nacht der Nachforschungen bevor!



Schrecklich: Dr. Vogl nach dem Experiment. Was man nicht sieht: In ihrer Rechten steckt mein Hals. Foto: MNK

Nun, nach einigen Tagen intensiven Forschens kann ich die interessierte Fachwelt bzw. die Angehörigen Vogls darüber informieren, dass - zur großen Erleichterung meiner selbst - nicht die Marillenmarmelade die folgenschweren Effekte auf Dr. Vogl zeitigte. Die Vermutung liegt nahe, dass sich ihr Körper mit aller zur Verfügung stehenden Macht gegen die plötzlich aufkeimende Schwangerschaft wehrte. Was paradox klingt (Stichwort "Grande Dame der Weiblichkeit") erklärt die nun wieder zur verbalen Kommunikation fähige Vogl damit, dass sie doch stets verkleidet gewesen sei, und dass es sie verwundere, dass dies von niemandem bemerkt worden sei.

Nun aber ist meinerseits die Sorge aufgekommen, dass Vogl möglicherweise nicht allein in ihrem Körper haust (ganz abgesehen von der heranreifenden Leibesfrucht). Eine aktuelle Einsichtnahme in vorhandene Unterlagen (s. bitte die angegebenen Links) stützt diese Vermutung, ist dort doch u.a. von einem Lucky oder einem Sunny de Luxe die Rede. Warum ist mir und meinem Forscherteam entgangen, dass Vogls Rede hier selbstreferenziell war?

Was für Neuigkeiten! Und dabei wäre es im Experiment doch um meine Marillenverehrung gegangen! Es stellt sich nun angesichts der Ereignisse die Frage, ob diese Substanz nicht möglicherweise eine bewusstseinsklärende Wirkung zeitigt. Muss dringend alle Texte im WebLog nachlesen, hab mich schon gewundert, warum ich in letzter Zeit so wahnsinnig gut schreibe...

2 Kommentare:

jules hat gesagt…

bin in Stuttgart - stop - brauche Marillenmarmeldade - stop - dringend - stop

Dominika Meindl hat gesagt…

Liebe Juitschi!
Auch hier gehen uns dank deiner Mithilfe die Vorräte zur Neige! Ich weiß nicht, wie lange das noch gut geht!