Montag, Mai 30, 2005

Bericht vom Kaiser-Franz-Josefs-Gedenkmarsch

Werte Mitglieder des K.u.K.-Nostalgievereins!

Ich erlaube mir, Bericht zu erstatten vom diesjährigen Kaiser-Franz-Josefs-Gedenkmarsch. Leider haben ja einige Mitglieder fußmarod zuhause bleiben müssen, sodass einer lebendigen Schilderung immense Wichtigkeit zukommt!

Das heurige Plakat. Foto: MNK

Wie jedes Jahr zieht unser Verein in passender Verkleidung ins Raxgebiet, um auf den Spuren Ihrer Majestät zu wanderln (bleibender Tippfehler) - auch ich selbst war prachtvoll adjustiert, was den Herrn Major Steinwender dazu veranlasste, mir sacht in die Wade zu zwicken und dabei ganz leise, wie zu sich selbst, "zünftig!" zu sagen.


Juitschi und ihre Herndlmenscha. Foto: MNK


Was wurde eigentlich aus der Bawag-Werbungsfamilie? Foto: MNK


Ein Ökospinner. Foto: MNK


Hauptmann S. wählte heuer zum Einstieg eine relativ leichte Route zur Speckbacher Hütte, wo nach mindestens einstündigem Anstieg die verdiente Kaiserkaffeejause eingenommen werden konnte. Nach einem sportlich herausfordernden Abstieg (der Herr Hauptmann gönnte uns nur eine einstündige Pause auf der Bawagwerbungswiese), hatten wir rechtschaffenen Appetit und wechselten per Vierventilspänner ins Weichtalhaus. Dort ließ es sich gar trefflich mit dem Hüttenwirt philosophieren, wie der folgende Dialog zeigt:
Ich: "De Krautfleckerl schmecken wie bei Muttern!"
Er: "Dss Rezept is jo aa von ana Mutter."
Ich: "Jo, schmeckt wie dahoam, obwohl i jo gaunz a aundere
Mutti hob!"
Er (nach einer kleinen Pause): "Jo, i glaub, vüü Leit ham a
aundare Mutti."
Der gute Mann hat ja so Recht!
Leider hatten dies nicht mehr alle Wanderer vernehmen können, waren sie doch aufgrund der übermenschlichen Anstrengungen vorzeitig abgereist. In Anbetracht der Tatsache, dass Oberstleutnant Auer mich (laut Juitschi) ständig in seinen Träumen entleibt, bot mir der Gedanke, nicht im Matratzenlager neben ihm liegen zu müssen, sogar eine kleine Erleichterung.
Der harte Kern brach nun am folgenden Tag in aller Herrgottsfrüh um die Mittagszeit auf zur großen Tour auf den Hausberg Ihrer Majestät und aller Wiener Hausmeisteruntertanen.


Der anstrengende Aufstieg auf die Rax. Foto: MNK


"Und das alles wird einmal dir gehören!" Foto: MNK

Zurück im Weichtalhaus erwartete uns dann eine tolle Überraschung: Das kaiserliche Herrscherpaar hatte es sich nicht nehmen lassen, bei unserer abschließenden Ausklangsgeselligkeit vorbeizuschauen - und das, obwohl Ihro Majestäten am nächsten Tag in Ungarn erwartet wurden!



Oh Wunder! Ihre Majestäten sitzen im Weichtalhaus und schmausen Bärlauchomletten! Foto: MNK

Rasmus vom Rasslbindertümpfel: 6.12.1991 - 28.5.2005


Wutzi, du fehlst mir! Nur du durftest aus dem Klo saufen und mir dann die Füße abschlecken...
Foto: MNK

Dienstag, Mai 24, 2005

Der Hirtenbrief: Spenden auch Sie!

In Wien herrscht große Not: Niemand will die Texte oberösterreichischer Philosophiestudentinnen kaufen. Sie müssen eine armselige Existenz führen, oft haben sie nicht einmal einen Geschirrspüler in der Wohnung.
Das von Papst Cordinka I. ins Leben gerufene Hilfswerk zugunsten Wiener Studentinnen bittet um Ihre Hilfe: Helfen Sie diesen vergessenen Kindern! Mit nur 1500 Euro im Monat ist es möglich, einer Wiener Philosophin eine gute Ausbildung, einen Platz zum Leben, medizinische Versorgung und vor allem genug zu essen zu schenken! Oder übernehmen Sie eine Patenschaft: Stellen Sie junge Geisteswissenschaftlerinnen an, schenken Sie Arbeit! Ein ganz besonderes Geschenk machen Sie jungen Künstlerinnen mit einer eigenen Homepage, die wir für nur 283.000 Euro erstellen können.
Josef und Anneliese M. aus Wilhering: "Wir haben so viel hier. In Wien müssen Kinder hungern!" Gemeinsam haben sie sich für die Patenschaft zweier Wiener Studentinnen entschieden. "Das Leuchten in den Kinderaugen entschädigt uns für jeden Cent!"


"Unsere Spende lebt!" Foto: MNK


Minkasia muss nicht mehr hungern!
Foto: MNK
Am Samstag, dem 11. Juni findet in Abwesenheit des Papstes eine Benefizveranstaltung des päpstlichen Hilfswerkes statt, bei der die Texte der armen Kinder vorgelesen werden - bitte kommen Sie recht zahlreich!
Dörnbach, Gasthof Fischer
Beginn: 20 Uhr
Eintritt: 300€

Samstag, Mai 21, 2005

Kommt alle her und macht mit!

Liebe Freunde der gepflegten Unterhaltung!

Unaufhaltsam rückt die kleine Abendgeselligkeit unter meiner Kuratel näher! In kaum noch drei Wochen ist es so weit!
Nun ist es mir ein immenses Bedürfnis, der Masse zu geben, was sie will. Also, liebe Masse, mach mit bei der Volksbefragung! Es gibt tolle Preise zu gewinnen: 1. Preis: eine Freizeitaktivität mit der Autorin - 2. Preis: eine schöne, selbstgemachte Topfpflanze - 3. Preis: ein Packerl Mannerwafferl mit persönlicher Widmung! Generell gilt: Jeder Vorschlag gewinnt (ich weiß nämlich, dass von euch faulen Schweindis eh nur die üblichen zwei, drei Verdächtigen mitmachen werden - wer nicht wählt, kriegt den ärgsten Mist aufs Ohr!).
Was müsst ihr dafür machen? So leicht geht's: Schreibt mir hurtig, welche Texte dabei sein sollen bei der Lesung oder schickt mir neue Themen!
Eure Weblogmutti


Gestaltung: Coala

Europa singt - RMX vom Donnerstag

Die VorAusscheidung.
Wie gestern versprochen, wird heute Hohn und Spott über das Singqualifying vergossen. Und weiterhin gilt, was der alte Kalkofe einst über den Songcontest gesagt hat: Gesungene Argumente gegen ein vereintes Europa! Word up.
Die Crux des Songcontest liegt m.E. darin, dass das ganze aktivistische Choreographiegehüpfe und die viele nackte Haut nichts daran ändern, dass die ganze Chose den muffeligen Geist einer Samstagabendshow der 80er verströmt. Jeden Moment kann Dieter Thomas Heck die Bühne entern und die Moderatoren in den Schatten stellen. Ein bisschen Einsicht in das Dilemma bietet schon die Einstiegsshow: Innerhalb kürzester Zeit wird unheimlich viel Sing- und Tanzpersonal verheizt, denn in der Ukraine ist Arbeitskraft eben billig. Ein Chor beginnt, ukrainische Rustikalweisen zu brummen, nach 20 Sekunden unterbricht Mascha oder Pascha: "No, this is too boring!", dann kommt wieder etwas anderes, auch nur für Sekunden. Damit wird der verkrüppelten Aufmerksamkeitsfähigkeit der verkommenen Jugend Rechnung getragen!



Oliver Kalkofe für Norwegen.
Foto: MNK
Was mich alljährlich verstört, ist der heilige Ernst, der die Teilnehmer befällt; das fängt bei den nationalen Ausscheidungen an - hierzulande greinte der Poier über die schlimme Ungerechtigkeit, am Balkan wird klischeegerecht gestreikt, erpresst und bedroht - und hört beim Boykott des Libanons auf, weil man dort dem Publikum den Auftritt Israels nicht zumuten kann.
Die nächste Unverständlichkeit ist in meinen Augen der unbedingte Drang, Englisch singen zu wollen. Das ist insofern bescheuert, als man so den ganzen belanglosen Plunder, der gesungen wird, verstehen kann. Außerdem geht's in 93% der Beiträge eh immer nur um die blöde Liebe.
Lippen beben, Finger weisen auf weinende Augen, Augen rollen: Die ganze Choreographie ist ein Abspulen der Angebote aus dem "Pathetische Gesten"-Katalog. Fürs Tanzen gibt's auch einen.
Ich will mich jetzt gar nicht lange über die Qualität der Gesangsleistung auslassen, ich singe ja selber kaum besser als die Gören bei "Kinderquatsch mit Michael"... obwohl ich das auch niemandem öffentlich zumute... na egal, übers Singen wird eh so viel geschimpft. Was mich ein bisschen traurig macht, ist die totale Missachtung der Instrumente. Man sieht sie, aber man hört sie nicht, stattdessen immer nur Synthesizerklangtapeten. Die estnischen Schweizerinnen zum Beispiel bemühen insgesamt vier Gitarren auf die Bühne, hören tut man aber höchstens zwei - und das nur mit Fantasie. Ich finde das nicht fair! Der Fairness halber müsste man die falschen Fuffziger gleich zuhause lassen (das würde auch der Umwelt gut tun, wenn die nicht so in der Gegend herumfliegen) und nur die Musik abspielen. Der Musik zuliebe. Aber eigentlich muss ich die auch nicht hören. Da fällt mir ein, dass man sich damit den ganzen Songcontest sparen könnte. Man könnte mir den Sendeplatz schenken! Naja.
Und was ich mich immer schon gefragt habe: Die Musik kommt ja offensichtlich vom Band, die Instrumente werden aber z.T. sehr engagiert eingesetzt. Nun ist das bei einer Gitarre nicht so schlimm, aber was machen die ganzen Schlagzeuger? Man muss das Tschinellentschingbumm ja trotzdem hören! Ist das nicht störend? Stoppen sie Millimeter vorm Trommelfell? Und warum wird überhaupt so viel Pauke gespielt (nach vorsichtigen Schätzungen in 50% der Beiträge!)? Vom heutigen Finalabend verspreche ich mir umfassende Antworten! Ich werde der Veranstaltung mit analytischer Klarheit beiwohnen müssen.



Sie hat Spaß bei der Arbeit. Foto: MNK


Ist der Ire nicht lieb? Privat arbeitet er in der Buchhaltung. Foto: MNK


Die mittlere dieser Trachtenhexen ist die Miss Kroatien 1987. Foto: MNK


Eine hübsche Estin. Foto: MNK


Böse Barbie, die Enkelin Klaus Barbies.
Foto: MNK


Der uneheliche Sohn Ozzy Osbournes und Marilyn Mansons tritt für Norwegen an.
Foto: MNK



Im Herzen ist er Punkrocker. Foto: MNK



Sensation: Dirk Sterman ("Olson Brothers") steht für Bulgarien hinterm Piano!
Foto: MNK

Donnerstag, Mai 19, 2005

Paranoid Android

Liebes Publikum!
Nachdem schon oft der Verdacht geäußert worden ist, dass "Die Lugners" auf ATV geskripted seien und deren skurriler Ehezwist nur der Quotensteigerung diene, möchte ich das Fernsehpublikum nicht mehr länger hinters Licht führen: Ja, die Lugners sind geskripted und gefaked, aber nicht nur das, sie sind auch nicht echt. Das bedeutet jetzt nicht, dass Richard Lugner eigentlich ein Tierstopfer aus Bundschuh ist, oder Mausi Lugner Hundefriseuse aus Favoriten, sondern noch viel mehr: Sie sind meine Geschöpfe.
Ich habe in Zusammenarbeit mit ORF und ATV im Zuge eines Forschungsprojekts für Moderations- und Schauspielattrappen Androiden entwickelt, die fähig sind, zu sprechen und sich selbstständig zu bewegen. Viele haben es geahnt, haben das monotone Genöle und unverständliche Verhalten der Lugners nicht für möglich bzw. menschlich gehalten haben. Das war die große Schwäche meiner Androiden: Sie reden zwar wie aufgezogen, bringen dabei aber wenig Brauchbares hervor. Auch die Gesichtsmimik ließ zu wünschen übrig.
Dennoch erachte ich meine Leistungen als revolutionär! Und das Publikum hat reagiert wie bei "Star Wars": Die Lugners sind bekannter und beliebter als ihre menschlichen Kollegen. Das Setting am Markt hat mithin tadellos funktioniert; das "Puppenhaus" meiner Produkte, die Lugner City und der ORF, kann es bald mit Disney World aufnehmen.
Der Grund, warum ich jetzt so schonungslos den Vorhang lüfte, ist der Versuch der Drittmittelakquisition für die Entwicklung der neuen Generation. Diese soll im Gegensatz zur ersten Generation nicht nur etwas "natürlicher" wirken, sondern auch selbstständig Input abliefern können. Ich freue mich über Ihre ernstgemeinten Anbote!
Auf Anfrage ist eine Liste meiner Produkte erhältlich. Hier meine augenscheinlichsten Attrappen:





Meine Assistentin präsentiert die damals neuen Exemplare in der Lugner-City. Foto: MNK


Die erste Generation meiner Humanoiden. Foto: MNK



Fasching im Marchfelderhof.
Foto: MNK

Montag, Mai 16, 2005

Logisch? Nein, psychologisch!

Werte Freunde der intellektonellen Unterhaltung!


Heute wurde ich beim Frühstück mit Psychologie konfrontiert. Ja, genau, das ist das, was all jene studieren, die entweder selbst einen Poscher haben oder aber in die anderen Hirne hineinschauen möchten. In welche Kategorie Coala fällt, weiß ich immer noch nicht genau, vielleicht in alle beide. Sie schreibt jedenfalls irgendwas über Selbstwert (also doch vielleicht idiosynkratische Poscherverarbeitung?) und liest dazu ständig "journals" [tschöanels], die Titel wie "Terror Management Theory" tragen.
In einem solchen Artikel durfte ich heute lesen, dass "Self-Esteem" deswegen so nützlich sei, weil man sich bei einer entsprechenden Menge davon weniger vor dem Tod fürchte. "Wie praktisch!", kräht da der Gebrauchsmensch in mir, "wo kriegt man sowas zu kaufen?" Aber gemach! Todesangst ist aber, so heißt es weiter, auch nicht so unwichtig: Der Mensch fürchtet sich vor der Einsicht, dass er trotz all dem, was er sich an akademischen Titeln, Ehegatten, Kindern oder Liegenschaften zugelegt hat, nur ein "merely transient animal" sei, "groping to survive in a meaningless universe, destined only to die and decay." Schwere Kost zum Frühstück also, frage nicht. Es könne demnach sein, so die bedrohliche Einsicht, dass der Mensch mit seinen Errungenschaften nur das Faktum drapiert, dass er ein Tier ist, "that, in the cosmic scheme of things, may be no more significant or enduring than any individual potato, pineapple, or porcupine." Pfuuuuuuuhhhh!
Nachdem ich über diese Worte reflektiert hatte, erfasste mich große Sorge ob der so vermittelten Einsicht in die drohende Nichtigkeit unserer Existenz! Möglicherweise nicht anhaltender oder signifikanter als Erdapfel, Ananas oder Stachelschwein! Ich rang um Contenance. Zwar wusste ich, dass meine bisherige Lebenszeit die einer Ananas bereits um Längen überschritten hat, sogleich aber kam mir die immense Haltbarkeit von Dosenananas in den Sinn, und auch, dass ich möglicherweise um nichts besser bin als diese zuckrigen, blassen Scheiben! Oder als eine alte, speckige Grundbirne! Vom Stachelschwein ganz zu schweigen! Ich verzweifelte! Coala konnte mir psychologisch keine Hilfestellung gewähren, da sie in mich einstweilen noch nicht hinein schauen kann und ich bis zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht über meine Gedanken bzw. meine plötzlich anschwellende Todesangst gesprochen hatte.
Dann las ich mit angstgeweiteten Augen weiter - und zu meiner Erleichterung war dann zu erfahren, dass es genau diese Todesangst sei, die uns Menschen von HundKatzMaus und Erdapfel unterscheide. Ich atmete auf: Test bestanden! Ich bin kein Stachelschwein!
Erneut reflektierte ich. Allmählich schlich sich der Zweifel in mein Herz: Wie konnte aber der Autor der oben zitierten Zeilen so genau wissen, dass sich eine Ananas nicht doch auch davor fürchtet, gegessen zu werden (im schlimmsten Falle sogar als Zuckerscheibe auf einer Pizza Hawaii!)? Ich bin der Überzeugung, dass man da nicht reinschauen kann! Wie arrogant der Mensch doch ist! Wie töricht solche Rede! Wir halten uns hochnäsig für die Krone der Schöpfung, und doch haben wir nicht mehr Moral als der Erdapfel im Feld oder das Stachelschwein in der Savanne!
Lasst uns deswegen alle miteinstimmen:
"Schööööööööö ist es auf der Welt zu sein!"
sagt der Erdapfel zum Stachelschwein.
Du und ich wir singen heut,
dass auch uns der Tod nicht freut!



Wär auch froh, noch nicht tot zu sein: Roy Black. Foto: WDR?

Sonntag, Mai 15, 2005

Billiges Aufmerksamkeitsgehasche

Foto: MNK

Liebe Kinder!

Jaja, ich weiß, meine Hader-Gschichtln sind schon abgestanden wie das Wasser in der Regentonne (und auch wie diese Metapher), aber ich will doch die mächtigen Medientycoons dieser Welt mit der "Seht, welch berühmte Menschen ich zum Gähnen bringen kann!"-Masche dazu bringen, mir ein Geld für meine Schreibtätigkeiten zu geben! Ignoriert dieses Foto und wartet geduldig bis morgen, da wird der große Textnachschub auf euch herabprasseln! Einstweilen ködere ich die Geldhähne und verleite sie auf diese Seite.
Ah, bevor ich's vergess: Man kann schon "Silentium" kaufen! Sprecht euch aber bitte darüber ab, wer mich damit beschenken darf, denn was mach ich mit drei DVDs gleichzeitig? Noch dazu ohne Player!
Eure WebLog-Mutti
Nachtrag vom 10.5.:
Immer mehr reift in mir der Entschluss heran, mich nunmehr hemmungslos als Vielschreiberin (im Sinne von Vielfraß) zu vermarkten. Horoskop für "Woman"? Kein Problem! Gags für blöde ORF-Shows? Her damit! Gerne würde ich auch die Zeile verfassen, die jeden Tag unter dem Krone-Tuttelbären zu lesen ist (als Tuttelbär bin ich übrigens aufgrund meines "Ostblockspitzbusens" - (c) Coala - abgelehnt worden). Und irgendwo da draußen wartet das große Geld, das weiß ich spätestens seit dem Standard-Bericht über diese neue affige Bonzenbar, wo zwar kein Klo drin ist, dafür aber Wasser für 7,90€ und Cognac für 3990€ an Managertrottel verkauft wird. Vielleicht sollte ich Gebrauchstexte aller Art um ein Heidengeld verkaufen, dann denken sich alle "Wui, das ist vielleicht exklusiv! Diese Texte besitzt nicht jeder!"; schließlich verkauft sich mit der Masche der Chanel-Kram blendend.
Also: Ich nehme für jede Zeile meiner kostbaren Texte 350€. Und dann gehe ich mit meinem Weblog an die Börse und lasse mir meine Mitgliedeskarte vom "k47"-Club mit dem neuen Porsche "Cayenne" zustellen.

Dienstag, Mai 10, 2005

Bericht vom Wochenende

Werte Damen und Herren!

Es kann der friedfertigste Promi nicht in Frieden ruhen, wenn es seinem Nachbarn nicht gefällt! Dem zum Medienstar avancierten Dr. Goldbär von nebenan reichte es offenbar nicht mehr, mir direkt ins Schlafzimmer zu glotzen, nein, jetzt schleicht er sich auch von oben her an, damit er uns in die Küche schauen kann. Zur Tarnung vergatterte er seine ganze Familie zum Muttertagsausflug (bitte lesen Sie dazu auch seinen Kommentar zu meinem Muttertagstext) auf das Feld oberhalb unseres Hauses. Ist das nicht doof? Ich versuchte mich mittels eines drohend geschwungenen Regenschirms dieser Dreistigkeit zu erwehren, aber als man sah, dass darauf Kräuter und Blümchen abgedruckt sind, ergoss sich Hohn und Spott über mich.


Sogar am Muttertag werde ich belästigt!
Foto: MNK


Und dann musste ich auch noch DAS im Nachbargarten entdecken!
Foto: MNK

Sonntag, Mai 08, 2005

Antimuttimobbingtag


Minkasia im Muttertagseinsatz. Foto: coala


Liebe Kinder dieser Erde!

Wenn es etwas gibt auf dieser Welt, das uns alle eint, dann ist das das Faktum unserer Geburt bzw. einer Mutter, auch wenn diese bei manchen nicht mehr auf Erden weilt. Gerade deswegen sollten wir, die wir das Glück haben, noch eine Mutti auf Erden zu haben, dieser heute den ganzen Tag schön tun. Allfällige Argumente, der Muttertag sei eine Erfindung Hitlers und deswegen brauche man so etwas als aufrechte Antifaschistin auch nicht zu begehen, möchte ich als unsachlich abtun, schließlich fahren wir auch alle ab und zu auf der Autobahn, und die ist bekanntlich auch von Hitler erfunden worden.
Als kleines Leserservice habe ich mir erlaubt, in der Überschrift einen Link zu verstecken, der zu einem Dokument führt, das als Drehbuchvorschlag für einen gelungenen Muttertag dienen könnte.
Ich grüße hiermit auch alle Muttis, die ich kenne, auch wenn sie nicht mich geboren haben, sondern jemanden anderen!
Eure Minki
PS: Gestern war übrigens Weltlachtag. Gibt's auch einen Tag des Weinens oder Hüpfens? Wenn nicht, erkläre ich mich gerne bereit, so etwas diktatorisch einzuführen. Überhaupt sollten sich die Diktatoren dieser Welt auf die Einführung von Internationalen Gedenktagen beschränken.
Nachmittagsnachtrag: Man glaube nicht, dass ich mich aufgrund impertinenter Antifa-Nachbarswortmeldungen zur Rücknahme meiner Ansichten bewegen lasse (s. Kommentar 1) -aber wenn mich meine Mutter darauf aufmerksam macht, dass der Muttertag keine Erfindung Hitlers sei, sondern ganz im Gegenteil von einer amerikanischen Dame im vorigen Jahrtausend entwickelt worden sei, dann will ich keinen Augenblick zuwarten, diese Unkorrektheit in meinem Schreiben auszubessern!

Samstag, Mai 07, 2005

Kommt alle her! Gutmenschlich betrachtet

So! Damit sich niemand vor linkslinker Revolutionslyrik schreckt (s. "Lesespaß" vom 18.4.), habe ich meine Grafik-Crew mit einem Redesign beauftragt. Das ist dabei herausgekommen:


Gestaltung: Coala

Hingehen und wohlfühlen! Wer verkleidet kommt, zahlt nur 3€ Eintritt!

PS: Das Plakat kann auch bestellt werden! Ein suuuper Deko-Artikel, der in keinem Haushalt fehlen darf! Stockflecken an der Wand? Der Hund hat mit seinem dreckigen Fell Spuren hinterlassen? Erschlagene Gössenleiber an der Schlafzimmerwand? Allgemeiner Tapetenwechsel gefällig? Dann bestellen Sie jetzt! Beim Kauf von drei Plakaten gibt's einen Ausflug mit Dominika Meindl gratis dazu!

Freitag, Mai 06, 2005

Bezahlte Anzeige


Hart und herzhaft!
Foto: MNK und Coala


Sie sagt, was ihr denkt: Der Nationalsozialismus hatte seine schlechten, aber auch seine guten Seiten! Hitler war ein böser Mann, doch baute er die Autobahn! Wir lassen uns nicht am Kopf machen und sagen dann noch Danke!

Donnerstag, Mai 05, 2005

Weltkulturerbe

Was Max Goldt im Jahre 1997 prophezeite ("Ä"):



Mit wenigen Mausklicks ermöglicht das Internet den Zugriff zum gesamten Kulturerbe der Menschheit. Foto: MNK

Irrungen der westlichen Welt




Duftnote Fischbein. Foto: Fishbone


Kochen ist nicht schwer! Foto: Gusto


Bei "Grüner Salat" muss ich daran denken, wie viel Hohn und Spott auf Coala und mich vergossen worden ist, als wir dem lieben Gerhard die Speisealgorithmen für "Kakao", "Käsetoast" und "G'spritzter" aufnotiert haben - Gusto, die Gratisfachpublikation für die Zubereitung des Billa-Sortiments, geht unseren Weg!

Frauen helfen Frauen!

DAS TEAM DER STARKEN FRAUENNETWORKERINNEN HILFT AUCH IHNEN!!!!


Österreichs erfolgreichste Frauen "networken" für Minkasia-Blogspot-Leserinnen! Schon einen Tag nach der Ankündigung des WebLog-Frauenhilfe-Netzwerks haben sich gleich drei Frauen mit Problemen gemeldet!



Die ersten drei Bittstellerinnen. Foto: MNK

Wer hilft uns? Drei Frauen und ihr Lebenstraum:


Hühnermode:Coala (38) möchte optimistische Mode auf den Markt werfen, auf der selbstgemachte Scherenschnitte von Frauenköpfen und Hühnergrafiken zu sehen sind.

SoloMusical:Minkuela (37) schrieb nach ihrem Philosophiestudium ein Solo-Musical "Traumjob - Verzweifelt gesucht!", für das sie nun eine PR- oder Psycho-Beraterin sucht.

Tierische Liebe: Juitschi (23) wünscht sich seit ihrer Kindheit, mit einem kleinen Äffchen zu knuddeln. Wer macht ihr ein Kind, damit sie ihre überschüssige Liebe daran auslassen kann?



Unsere Netzworkerinnen
: Österreichs stärkste Frauen helfen Ihnen!



Netzwergerinnen. Foto: MNK




Österreichs stärkste Frau! Foto: MNK




Österreichs zweitstärkste Frau! Foto: MNK



So machen Sie aktiv mit:

Sie können sich mit ihrem Wunsch per Kommentarfunktion an die Minkasia-Redaktion wenden. Bitte senden Sie uns auch ein aktuelles Foto!

Ihr Wunsch: Erläutern Sie präzise Ihr Anliegen! Vergessen Sie nicht, Alter und Adresse sowie Sternzeichen und Gewicht anzugeben!

Mittwoch, Mai 04, 2005

Die schweren Jahre von 33 bis 45

Im Zuge des heuer stattfindenden Gedankenjahres stehen auch die Feierlichkeiten anlässlich des 33. Geburtstages des Lieblingshistorikers der Frauen an: Das Wiegenfest Dr. Josef Goldbergers wird heute Nachmittag am Wiener Heldenplatz gefeiert, dort wird der Medienstar eine Militärparade abnehmen und Autogramme geben. Thema der Feierlichkeit: Der Beginn der schweren Jahre von 33 bis 45.



Der Archivar, dem die Frauen vertrauen.

Die gute Nachricht


Roy ist übern Damm! Foto: Coala

Ankündigung! Hilfe gegen Frauenprobleme!

Liebe Leserin!
Demnächst wird an dieser Stelle ein Frauennetzwerk installiert, das Ihnen bei der Überwindung der existenziellen Frauenprobleme hilft: Schönheits-OP verpfuscht? Menstruationsbeschwerden? Hilfe bei(m Verwirklichen des Solo-Musicals) "Traummann - Verzweifelt gesucht!"? Unstillbarer Wunsch, einen Tag lang mit einem Äffchen zu knuddeln oder die Crew irgendeines Musicals backstage zu treffen?
Schreiben Sie jetzt sofort an die Weblog-Redaktion, das Minkasia-Frauen-Team hilft, Ihren Wunschtraum zu erfüllen!

MINKASIA BLOGSPOT PRÄSENTIERT:


Lebenstraum für dich und mich! Foto: MNK

Montag, Mai 02, 2005

Muttimobbing

Gott zum Gruße, liebe Gemeinschaft!

Trotz zahlreicher Klagen meiner Leserhorden, ich schriebe zuviel, das schädige die ohnehin darniederliegende Volkswirtschaft, da man ständig gezwungen sei, während der Arbeit den ganzen Schwulst meiner Textneuanschaffungen zu rezipieren (Ende der direkten Rede), finde ich, dass ich sehr nachlässig war in der letzten Woche! Und ich stehe ja erst am Anfang meines schriftstellerischen Schaffens, da macht sich eine Schreibblockade noch gar nicht gut. Ich möchte daher flugs die Gründe für meine Schreibkarenz an dieser Stelle vorstellen: Ich stand letzte Woche im Dienste der seienden und werdenden Mütter dieser Welt.


Mobbing am Arbeitsplatz: Neben älteren ArbeitnehmerInnen sind auch schwangere Menschen stark betroffen. Foto: MNK

Schwangere und/oder in Mutterfunktion stehende Menschen haben so manchen Nachteil in dieser unserer poststrukturalistischen Gesellschaft zu erleiden. Sicher, man kann über schwangere Leute schon mal den Kopf runzeln, wenn sie sich in die verrauchtesten Beisl drängen und dann zuerst augenrollend, später verbal, rauchende Mitbürger tadeln. Raucher kann man, so meine Überzeugung, aber nicht mit dem Hinweis auf eine aufkeimende Leibesfrucht von ihrem törichten Verhalten abbringen! Oft sagen die dann frech: "Ach, du bist schwanger, dich nehmen wir gar nicht ernst. Außerdem schau, dass du aus der verrauchten Bude kommst, es ist schon nach Mitternacht, das schädigt ebenfalls die Leibesfrucht!"

Seiende und werdende Mütter - Opfer des Volkszorns?
Foto: MNK

Auch ist es nicht von der Hand zu weisen, dass die Beaufsichtigung von sich im Sand wutzelnden und ums Spielzeug raufenden Säuglingen nicht gerade das ist, womit König Arthur seine Ritter beauftragt haben mag. Womit wir schon bei meinem persönlichen Wochenbericht sind: Anstatt mit braungebrannten Kletterern mit kraftgewölbten Brüsten und Schokoladeerdbeeren in der Tasche über deren sexuelle Neigung zu sprechen, musste ich zu den seienden und werdenden Mütter in den Sand. Dort rollte eine davon mit den Augen und greinte mit schwangerschaftswaidwunder Stimme: "I hätt soooooo gern a Apfiiiiii!" Als ich darauf erwiderte, dass ich keinen solchen bei mir habe, sagte die schwer von allerlei Hormonen, Gefühlen und Bedürfnissen Gezeichnete: "I hätt oba soooooooo gern a Apfi!!!!!!!!!!!!!" Wie hätte König Arthur darauf reagiert? Richtig, er wäre zurück zu den Kerlen und hätte dort Äpfel geschnorrt.
So verfuhr auch ich. Doch wie böse das Erwachen! Zwar gab man dort den Muttis, wonach sie sich sehnten, doch verwehrte man ihnen den Zutritt in das Klettergehege (im Esterhazy-Park, das muss man wissen, ertüchtigt man sich in einem Affenkäfig; kleine Kinder werfen manchmal Brot und Bananenstücke durch das Gitter) mit der Bemerkung: "Nee, wir wollen hier keine Leute, die nicht von allein aufs Klo gehen! Und eure Frauenprobleme könnt ihr woanders durchkauen!"
Da aber fuhr heiliger Zorn in mich und grub grimmige Züge in mein Gesicht:


Holy Anger. Foto: MNK


Der Zorn der Gerechten verlieh meinem sonst so schmächtigen, kleinen Körper ungeahnte Kräfte! Ich zwängte den Käfig auf, schob die kraftgewölbten Machos zur Seite, riss dem anwesenden Säugling die vollgekackte Windel vom Hintern und schwenkte sie programmatisch in der Luft, während ich folgende Brandrede hielt: "Männer dieser Welt! Es ist Zeit, der Wahrheit ins Auge zu blicken! Let's face it! Vollgekackte Windeln gehen uns alle an!" Daraufhin stürmten alle Muttis mit ihren Säuglingen jubelnd in den Affenkäfig, schraubten mitgebrachte Thermoskannen mit Fencheltee auf und verteilten buntes Sandspielzeug auf den Matten. Die Kletterer mussten überquellende Abfalleimer voller Kinderkackwindeln zum Müll runter tragen.
Die Mütter sitzen heute noch im Kletterkäfig, als Mahnmal der Menschlichkeit!




Muttis haben ein Recht darauf, in einen Affenkäfig eingesperrt zu werden.
Foto: MNK