Freitag, September 23, 2005

Menschlichkeit auf der Wiesn - ein Geburtstagsspecial


Ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk: Unser aller Schlagerliebling herzt die Hillinger-Sistahs


Zu ihrem Geburtstag macht Vronuele sich und all euch Lesern und Innen ein ganz besonderes Geschenk: Eine Gastkolumne. Da ist sie schon:

Wer Menschlichkeitsfan ist, ist auch Patrick Lindner Fan, oder: Wie zwei Schwestern auf der Wiesn die Menschlichkeit gefunden haben

Am 19. September haben sich die zwei Schwestern Vroni und Anni H. mit neun anderen „Linzer Löben“ auf den Weg zum Münchner Oktoberfest gemacht! Alle waren schon sehr aufgeregt! Um 15.30 war es dann so weit. Mit einem gemieteten Bus aus Arnreit ging es in Richtung München. Schon während der Anreise war die Stimmung sehr schön. Alle waren gut drauf und hatten ein Liedchen auf den Lippen. Auch einen wunderschönen Trinkkampfspruch haben sich die Löben ausgedacht: „Prost Ihr Säcke! Prost Du Sack! Auf die Weiber, zack zack zack!“. So verging die Fahrt sehr schnell und unbürokratisch.
Die Stimmung der Gruppe erreichte den Höhepunkt, als man München erreichte. Nach anfänglichen Orientierungsschwierigkeiten („Ihr sats jo olle deppat, mir miassn Richtung Bahnhof“, „Jo und wo glaubts is da Bahnhof?“ „Sogs eam, er muas jetzt obiang, jetzt, net in 2 Stund“) erreichte man schließlich die Theresienwiese und war somit am Ende der Reise, am Oktoberfest, angelangt! Doch wo war auf diesem großen Rummelplatz die berühmt berüchtigte Käfers Wiesenschänke? („Tschuldigung, wo isn bitte das Käferzelt?“ „Ah nix spreche Deitsch“). Die „Linzer Löben“ nahmen fast sprichwörtlich die Beine in die Hände und rannten was das Zeug hielt über die Wiesn. Schließlich war es schon 19.50 und der Tisch war für 20.00 Uhr reserviert. Ja, und dann war es soweit! Die Gruppe war im Käfer-Zelt!
Hui, was war da für eine Stimmung! Nach der ersten Maß Bier und einer zünftigen bayrischen Schlachtplatte haben auch die „Löben“ ihre Scheu verloren und sie schwangen sich auf die Bänke um zu tanzen. Da bemerkten auch die anderen Gäste, dass Österreicher anwesend waren („Goi ihr sats aus Österreich?“ „Jo, wieso?“ „Ihr sats so lustig“)! Sie tanzten und sie sangen, die Luzi ging ab, na bumm! Schließlich wurde die Gruppe auch mit bayrischem Liedgut bekannt gemacht! („Viva Bavaria! Wir lieben das Leben die Liebe und Lust, und homma kaan zum Bumsen, donn gemma in den Puff“).
Plötzlich machte das Gerücht die Runde, dass ein berühmter Schlagersänger im Zelt anwesend sei (Johannes: „He scheiß mi o! Da Patrick Lindner is grod bei mir vorbeigonga“). Vroni und Anni konnte nun nichts mehr aufhalten. Sofort machten sie sich auf die Suche nach IHM. So aufgeregt waren sie.
Und da saß er plötzlich vor ihnen. DER Star himself! Die Schwestern haben ganz höflich gefragt, ob es vielleicht möglich wäre, dass man ein Foto mit dem Star macht. (Vroni: „Tschuidigung Herr Lindner! Mir san zwa Schwestern aus Österreich und san goooonz große Fans von Ihna. Daratn Sie vielleicht a Foto mit uns mochn“). Da konnte Herr Lindner natürlich nicht mehr nein sagen. Dem Charme der Schwestern erlegen (jo, wir wissen eh, dass er schwul is) schwang er sich sofort über den Tisch, um sich mit seinen beiden größten Fans fotografieren zu lassen. Keiner kann sich vorstellen, wie groß die Aufregung war. Schließlich hatten die Schwestern nicht erwartet, so viel Menschlichkeit auf der Wiesn zu begegnen.
Aber das war noch nicht alles! Nachdem sich Vroni und Anni noch herzlich fürs Foto bedankt und entschuldigt haben, dass sie Herrn Lindner in seiner Freizeit gestört haben, hat er ihnen die Hände geschüttelt, ihnen noch viel Spaß auf der Wiesn gewünscht UND er hat ihnen das Kompliment gemacht, dass sie so höfliche Mädchen sind. Da war es vorbei! Sofort musste eine neue Maß Bier und noch ein Schnaps her. Das musste gefeiert werden. Die restlichen “Linzer Löben“ konnten gar nicht fassen, dass ihre Schwestern die ganze Menschlichkeit der Schlagerszene so intensiv zu spüren bekommen hatten. Glückstrunken wurde weiter fröhlich auf den Bänken getanzt und noch ganz viel gesungen und getrunken. So viel Menschlichkeit musste schließlich gefeiert werden. Nach 44 Maß Bier und 22 Schnaps ging es schließlich wieder nach Hause, Richtung Linz. Ja, und dann im Bus fielen alle in ihren wohlverdienten, und auch ein bisschen alkoholgeschwängerten Schlaf.
Und sie träumten von der Menschlichkeit. Der Menschlichkeit, die sie auf der Wiesn gefunden haben. Denn Patrick Lindner singt nicht nur von ihr, nein, er lebt die Menschlichkeit mit seinen Fans und auch für sie.

23 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Danke liebe Minki!

Danke, dass Du meine Worte veröffentlichst.

Dominika Meindl hat gesagt…

Mach ich doch gerne, meine Liebe.

Tut mir auch leid, dass du dir selbst einen Kommentar schreiben musstest, aber diejenigen, die das sonst erledigen, sind entweder grad nicht online oder wurden evtl. durch harsche Worte deinerseits vergrätzt...

Anonym hat gesagt…

Ein Lob der Menschlichkeit!
Jetzt muss ich aber auch ganz schnell und unbürokratisch einen Kommentar schreiben... Also ich muss wirklich sagen, das war mit Abstand der menschlichste Beitrag seit langem in diesem Weblog. Man kann da auch sehr gut erkennen, dass Schlagermusik gut für den Frieden und die Menschlichkeit ist, während Hardrock und Werbung und die Postmoderne die Menschen (also vor allem die Jugend) böse und unhöflich machen. Da haben Anni und Vroni ein schönes, menschliches Gegenbeispiel gesetzt. Weiter so! Vielleicht könnte sich ja die Weblog-Betreiberin mal ein Beispiel an so ordentlichem Betragen nehmen - die ist ja meistens nur damit beschäftigt, die Aufbrauch-Generation (das sind wir, die das Erbe unserer Eltern verprassen) kollektiv anzuschütten.
Dr. Koh á La

Anonym hat gesagt…

Haha, des is sehr gut, AUFBRAUCHGENERATION ! Mein heutiges Wort des Tages, danke. Ich könnte dafür Meralgia paraestethica anbieten (das war das gestrige WdT; is eine Nervenlähmung im Oberschenkelbereich, die die hippen Leute in den 70ern gehabt haben von den zu engen Jeans)

Anonym hat gesagt…

Das freut mich so dermaßen, dass mein Beitrag zur Menschlichkeit so viele Kommentatoren hinterm Ofen virahoit.

Anonym hat gesagt…

Lieber Goldbär!

Seit meiner Begegnung mit Patrick Lindner ist auch mir klar geworden, dass man Menschlichkeit nicht predigen darf, wenn man sie selbst nicht lebt. Auch ist mir klar geworden, dass Väter, deren Söhne Wurstwarenverkäuferinnen als "blede Sau" beschimpfen doch wirklich eine Bereicherung für einen (wenn auch elitären) Freundeskreis sind. Also, lieber Goldbär ich schlage vor, wir arrangieren einen Friedensgauloisesabend bei Minkasia.

Dominika Meindl hat gesagt…

Goldbär, du hast Recht! Die Vroni will wirklich ein Beamtenliebchen werden!
Schöner Nebeneffekt: Du hast dich erfolgreich in unsere Clique hineingewinselt!

Anonym hat gesagt…

Goldbär!

Ich lebe ja nicht umsonst nach dem Motto: "Quäle nie ein Tier im Scherz, denn es fühlt wie Du den Schmerz.....

Dominika Meindl hat gesagt…

Horch einmal, Goldpuppi: Du zerspragelst dich da grad ein bisschen.

Aber Vroni sitzt in diesem Moment bei mir im Wintergarten, isst von meinem mit Liebe gebackenen Marmorgugelhupf und versprüht mit jedem ihrer Worte die Gewissheit, dass zwischen sie und mich niemals ein Mann kommen wird!

Und jetzt lies dir bitte ihren vorhergehenden Kommentar noch einmal genauer durch und überlege dir, ob du wirklich ihr winselndes Schoßhündchen werden willst.

Anonym hat gesagt…

Ja, heute durfte der ganze Freundeskreis (eben mit der sehr offensichtlichen Abwesenheit des Dr. G.) eine gute Performance am Minki-Kuchen zeigen.
Dr. Koh-a-la Nar Isch

Anonym hat gesagt…

Kommentar Nr. 14, nur für dich, liebste Veronuele!
ein Fan

Anonym hat gesagt…

Lieber Goldbär!

Ich stehe unter großem Druck! Minki setzt mir im wahrsten Sinne des Wortes das Messer an die Brust. Du oder sie, erich?

Dominika Meindl hat gesagt…

Juhuuuuu! Gerade ist mir die Wiederholung deines Schmitzi-Experiments unter anderen Vorzeichen gelungen!
Ich sagte den beiden Damen: "Wartet ein wenig, er hat gesehen, dass wir beim Computer stehen - in weniger als zwei Minuten hoserlt uns ein goldbaer-Kommentar in die Lebensbeichte!"

Tätäääää! Wie berechenbar du bist, pferdeköpfchen!

Anonym hat gesagt…

Na! Geh! De Situation is jetzt oba gor net sche. I fühl mi do net guat dabei. Bitte bitte heats auf, damit, dass eichan Liebes-, Nachbarschafts-, Wasauchimmerkrieg praktisch auf meinem Rücken austragt. I hoit des psychisch net aus. I bin scho gonz fertig. Glei fong i zum rean on.

Dominika Meindl hat gesagt…

Vroni geht jetzt gerade auf ihr persönliches Golgatha: Wahrt sie die Primärbeziehung zu den Meindlmenschern, die ihr Sicherheit, Geborgenheit und Marmorkuchen bieten, oder riskiert sie ihre kleine Existenz für eine kurze Atmosphäre mit einem Beamten - der ihr à la longue wohl auch das Leben nicht mit Feuer und Gefahr füllen wird können?

Arme Vroni, aber da müssen wir alle mal durch.

Anonym hat gesagt…

Es sind doch immer die Kinder, die unter einer Scheidung leiden müssen. Die arme Veronika ist zum Symptomträger eines krankhaften Konfliktes geworden, der sich an ihr nun in Form eines peritraumatischen Belastungssyndrom äußert. Verhaltensauffälligkeiten (Annäherung an die Volksmusikszene), gestörtes Essverhalten (Pica, d.i. das Verzehren eigentlich ungenießbarer Speisen - sage nur Marmorgugelhupf von Minkasia)und psychosomatische Störungen (es geht ihr gar nicht gut - geschwollener Kopf, beklemmte Beine) sind die Nebenwirkungen eines Psychoterrors, der seine Opfer nur unter den Unschuldigen findet! Nieder mit den Tätern, spricht hier die Psychologin!

Dominika Meindl hat gesagt…

Ok, Vroni, verlasse das Schlachtfeld.
Goldbär, versteck dich nicht länger hinterm Komposthaufen und stell dich endlich der Herausforderung! Ich epilier dir den Schädel!
Ah, halt, geht ja nicht! Hihi!

Anonym hat gesagt…

Geh, na! Mir föt do die Menschlichkeit. Echt! Fria wor ois vü besser. Wia d'Minki nu so vü in Wien und d'Goldberger nu so vü in Wienering worn. I mog nimma! I günd mit da Cordi und mim Patrick a Trachten- und Schlagersschlampenkommune. Gonz ohne Männer und gonz asexuell. Echt!

Danke Minki, danke Goidbär! Des hobts jetzt davon

Anonym hat gesagt…

Und aussadem, lieber Goibär. Mir hot des echt total wehtau. I ko echt nix dafia, in wos fia Gsöschoftsschicht i einigeborn wurn bin. Und des elitäre Getue is nur reiner Söbstschutz. Und Alkohoiproblem hob i sicha kans. I ko zwischendurch a amoi a Mineral tringa. Ohne Problem. Na i bi so entteischt von Dir, du blede Sau, du foische.

Dominika Meindl hat gesagt…

Jo, do legst di nieda!

Dominika Meindl hat gesagt…

Der Goldbär is ja doof!

Dominika Meindl hat gesagt…

Ich sag dir jetzt einmal was: Die Menschheit glaubt, dass sie alles weiß. Aber ich sag: Goa nix weiß sie!
Nenn diese Erkenntnis Alltagswissen, aber falsch ist sie deswegen auch nicht!
Außerdem, du Sonntagsfreund: Ich will nicht immer über Tod und Teufel philosophieren müssen, damit du an meinem Kunstwollen teilnimmst!

Dominika Meindl hat gesagt…

Hoho! Nur um dich nicht als potenziellen Gastautor zu verlieren, muss sich ein wenig kleinlich werden: Du selbst hast mir zum Geburtstag ein Gedicht geschrieben!

So wird deine Rede unglaubwürdig!