Freitag, Oktober 31, 2008

Retten wir die Welt, aber nicht gleich

Zig Gigabytes an Liebesbriefen wollten mir nach meiner jüngsten Aufforderung beweisen, dass die Romantik nicht tot sei, sondern nur ein wenig komisch rieche. Geschenkt.
Jetzt ist aber bitte Folgendes: Wir haben in den vergangenen zwei Wochen größere Probleme bekommen als die dysfunktionale Zweisamkeit. Der drohende Weltuntergang geht uns alle an. Mit Liebe alleine kriegen wir das Ding nicht wieder ins Lot.

Performance - Frauen zurück an den Krisenherd

Jetzto Dernie feat. Minkasia - so sah das dann gestern aus. Merke: Schönheit ist eine Gabe des Herzens. Und Gender nur eine äußere Verkleidung. Innen drin sind wir alle äh... Menschen.


Auf diesem Bild erinnere ich mich unangenehm an jemanden, den ich kenne. Ich rätsle immer noch. Bitte jetzt nicht Hitler sagen!
Hier wär mein gestern vorgetragenes Kunstmanifest nachzulesen. Und hier was über die Ko-Performiererin.

Donnerstag, Oktober 30, 2008

Kommt alle her: Jetzto Dernie!

Chère Öffentlichkeit,
"Jetzto Dernie", die "Künstlerbande mit Charakter" hält für uns alle die Stellung, auch wenn sie zur Finissage lädt. Ebendafür hat sie die welträudigste Performance-"Künstlerin" eingeladen.
Lassen wir uns alle überraschen!
Heute ab übern Daumen 19.30 im Contrust (Untere Donaulände 12) wär' das.
Bitte Freunde und Urlaubskrankenschein mitnehmen!

Mittwoch, Oktober 29, 2008

Aufschubumkehr: Reconquista!

Liebe Schwestern und Gebrüder!

Auf große Zustimmung seitens der Menschheit trifft mein Plan, die Welt durch Rekatholisierung zu retten. Das freut mich sehr, denn die Sache mit dem Weltuntergang geht uns alle an und die Kinder leiden am meisten darunter.
Hier einmal ein paar erste Neuheiten rund um den Church-RMX:
Prachtvolle Roben für zahlende Schäfchen (mittig im Bild übrigens Papst Coal I):

Eine Verlegung des Paradieses hierher:



Die Reduktion des Moralkodex auf ganz, ganz wenige essenzielle Gebote:



Anmeldungen für die neue katholische Kiche gerne ab jetzt im Kommentarteil. Die ersten 144.000 Teilnehmer kommen volley ins Paradies.

Montag, Oktober 27, 2008

Rekatholisierung

Nach eingehenden Reflexionen in der Wochenendklausur schwanke ich nun: Ist die von mir jüngst gepredigte und gelebte Prokrastination ein brauchbares Werkzeug gegen das Ungemach der Wirtschaftskrise? Kann das Aufschieben von Rezensionen Rezessionen hintanhalten? Fast muss ich das bezweifeln.
Da mir nun Glauben besser als Zweifeln erscheint, arbeite ich an meiner Rekatholisierung.


Die Sache müsste natürlich ein wenig aufgemascherlt werden. So im Sinne der Verlagerung der Gier vom Materiellen in Richtung Leiblichkeit. Wenn das Schmusen großflächig erlaubt ist ("Hände halten, Goschen falten"), macht mir auch die Jugend wieder mit.

Donnerstag, Oktober 23, 2008

Et si muove: Arbeitswelten

Nach dringlichen Anfragen vom Stammhaus am Leidensweg (ich zitiere: "Za dem hamma di ned studian lossn, dassd in gaunzn Tog af Lepschi bist!"): Zuweilen arbeite ich sehr wohl!
Heute für euch erledigt: Multitasking während meiner kritischen Berichterstattung über die neuesten Auswüchse archivarischer Hyperaktivität in unserem Land.



Pädagogisch wertvolle Jugendarbeit

Charity für Kriegsinvaliden

Sensibel-stimmungsvolle Porträts der oö. Deutungselite

Dienstag, Oktober 21, 2008

Es ist jemand faul im Staate Österreich

Gnä' Leserschaft,

in meiner "Funktion" als Inhaberin eines Lehnstuhls für Angewandte Prokrastination an der Uni Lenz bin ich bekanntlich den ganzen Tag damit beschäftigt, im Internetz herumzustrolchen, anstatt meine Haut, oder besser: mein Wort gewinnbringend zu Markte zu tragen.
Auf einem meiner Streifzüge fand ich das rechts, pardon: links abgebildete Büchlein. Darin steht viel über den Missmut beim "Versuch, eine Lebensweise anzunehmen, die im Schritt kneift".
Denn Selbstdisziplin ist eine Kettensäge: Man kann mit ihr ganze Wälder fällen, sich aber auch nebenbei ein Bein amputieren. [...] Das realistische Minimalziel ist, dass Sie dieses Buch lesen, in Ihrem Leben nichts ändern, sich damit aber besser fühlen als vorher.
Was für eine überaus gute Sache! Ich fühle mich zudem völlig in meinem Kunstwollen bestätigt: Welches andere Ziel verfolge ich schon seit Jahren mit der Lebensbeichte, der augenfälligsten Symptomanhäufung meiner persönlichen Aufschieberitis-Anamnese?

Im Buch findet sich allerlei Kluges. Einer von vielen Tipps für Prokrastinierer: "Auch mal ein Getränk zwei Jahre vor Ablaufdatum austrinken. Schon hat man eine Aufgabe lange vor der Deadline erledigt." Was man nicht zu tun braucht: "Laub mit dem Gebläse anderswohin blasen."

Damen empfehle ich die Lektüre des Kapitels "Schön, schlank und fit in 30.000 Tagen".

Vom Segen der akzeptierten Prokrastination: zwei auf der Insel der Saumseligen

Montag, Oktober 20, 2008

Bouldern gegen Links und Rechts

Wer mir schon einmal im wirklichen Leben über den Weg gelaufen oder gar überhaupt ein Stück davon mit mir gegangen ist, weiß, dass ich rinks und lechz gerne velwechsre. Soll ich jemanden als Kopilotin durch die Welt führen, verwende ich lieber Zeigefinger als Worte.
Eklatant ist meine Links-Rechts-Minderbegabung in der Vertikalen. "Steig mit dem linken Fuß höher. Nein, mit dem anderen linken" ist der einzige Satz, den ich beim Klettern noch öfter gehört habe als "Lass uns Bier trinken gehen, heute hat's keinen Sinn."

Nun ist aber Schluss damit! Gestern habe ich ein Seminar zur besseren Unterscheidung der beiden Seiten begonnen. Tolle Sache! Sämtliche Felsen rund um die Ruine Aggstein wurden mit Schmierzetteln beklebt, auf denen "R" oder "L" stand.

Die Instruktoren unterwiesen uns genau in der korrekten Unterscheidung:

"So, jetzt schaut noch einmal genau her: Das ist der linke Arm. Das ist das andere Rechts."

Nun fühle ich mich schon sehr leicht und befreit. Habe ich doch einen Zukunftsmarkt entdeckt: Ich lasse mich zur staatlich geprüften Übungsleiterin für Links und Rechts ausbilden! Damit verdiene ich auf dem Spektrum vom Fels über Rallye-Kopiloterei bis ins Parlament meine Kohle. Und mit der kauf' ich mir dann ein Bergwerk.

Samstag, Oktober 18, 2008

Das Unheil der Romantik

Neulich kam es zu Koalitionsverhandlungen in meinem zum Wirten outgesourcten Wohnzimmer.

Er: „Warum ist das mit uns nichts g’worden?“
Ich: „Weilst völlig unromantisch bist.“
Er: „I bin ned unromantisch! Bist deppert!?“

Nach einem kurzen Schnapper nach Luft brach ein homerisches Gelächter aus unser beider Kehlen hervor. Zwar blieb ich an jenem Abend in Opposition. Seither aber fühle ich das Sterben meiner Sucht nach Romantik...

Mehr gibt's hier.

Dazu noch eine passende Liebesbriefvorlage:


Freitag, Oktober 17, 2008

Spirituosenwirtuosen

Diese hübsche Lautsprecherdurchsage habe ich soeben auf der Nahrungssuche im Lentia für euch erlauscht:

"Bitte dringend die Spirituosenabteilung besetzen!!! Kunde!!!"
Ich sag's gleich: Ich war's nicht.
Zur Illumi... pardon: Illustration hier ein Saufbild aus früheren Tagen, das Coala Lumpi und meine Gattin - der ich auf diesem Wege nachträglich herzlich zu unserem fünften Hochzeitstag gratulieren möchte - beim unbeschwerten Substanzmissbrauch zeigt:

Donnerstag, Oktober 16, 2008

Minkasia-Fankalender

Geliebtes Volk, ich mische mich unter euch!

Hier die Tourdaten:
  • Samstag, 18. Oktober, 19.30 Uhr, Gasthaus zur Post/Wimmer, "WirthausLiteraTur" in St. Peter in der - und jetzt zwickt ihr schnell einen Menschen in der Nähe - Au! Das ist in Niederösterreich, ergo eine Auslandstour.
  • Ebenfalls Samstag, 18. Oktober: Samstags-OÖN stehlen und mehr über den Tod der Romantik erfahren.
  • Donnerstag, 30. Oktober: Wort-Performance mit Schnauzbart (klickstu Überschrift)

Dienstag, Oktober 14, 2008

Rezessionsrezension und Phaeton-Feuilleton

Für euch soeben aus dem Internet gefladert:
Nicht nur der Mink wurde jüngst ausgesetzt (siehe Sonntagspost), sondern auch der DAX.

Und weil wir heute schon so ungewohnt tagesaktuell Bezug auf die wahre Welt da draußen nehmen: Jörg Haider hat sich mit einem VW Phaeton ins Jenseits katapultiert.

Nachgefragt bei Ovid: Der Name kommt vom Sohn des Sonnengottes Helios. Phaeton bittet seinen Vater, den Sonnenwagen lenken zu dürfen. Dabei gerät er außer Kontrolle und richtet hollywoodtauglichen Großschaden an. Zeus schleudert einen Blitz, der Wagen wird zertrümmert und Phaeton stürzt tot in den Po. Der Sohn des Sonnengottes war übrigens schwul; vom untröstlichen Geliebten Cycnus ist der Schwanengesang auf uns gekommen.

Sonntag, Oktober 12, 2008

Im Protektorat Bohnen und Möhren

Elende Fluchten, Part XVII

Ein alterndes Ehepaar ist es leid, seine ebenfalls nicht mehr ganz taufrischen Töchter jedes Wochenende im Genick zu haben. Kurzerhand setzt es einen Teil davon im Böhmerwald aus.

In den Pinguinrucksack steckt es drei Bananen und drei frische Unterhosen.

Lange sitzen die "Kinder" weinend im Wald. Die Bananen halten 23 Minuten (die Unterhosen ein wenig länger).
Dann brechen sie auf in Richtung Tschechien, um dort ihr Glück zu suchen. Coal, das Jüngste, schafft es dabei fast nicht durch die Gesichtskontrolle.

Jenseits der Grenze wiedereinmal in aller Deutlichkeit: Furchtbar, was der Kommunismus und der Borkenkäfer diesen Ländern angetan haben.


Hinter dem Eisernen Vorhang sind allerdings auch Lebensformen erhalten geblieben, die anderswo schon längst ausgestorben wären. Hier etwa der Minknerd und die Südböhmische Riesenratte beim gemeinsamen Brüten in der Sonne.



Die Kinder strawanzen eine geraume Weile im Dreiländerdreieck herum. Spätestens die Suche nach dem unheiligen Gral vertreibt ihnen die Kummertränen aus den Augen.


Die Satan-Schüssel

Doch da! Eine Riesenratte bricht aus dem Unterholz und stürzt gurgelnd und lefzend auf eines der arglos äsenden Kinder los!


Im allerletzten Moment taucht der (in der Zwischenzeit aus Reue zurückgekehrte) Pater ex machina auf und ringt das Untier nieder.


So war das ungefähr gestern.

Donnerstag, Oktober 09, 2008

Edith Klinger, Ugly People, Sex und Thujen

Spannende Ergebnisse der jüngsten Medianalyse:

Laut Google-Spionage-Tool stolpern die meisten Neuleserspätzchen und -kätzchen auf der Suche nach Edith Klinger, "Ugly People" und "Thujen vernichten" (ehrlich!) über die Lebensbeichte. Hätte ich jemals über Sex geschrieben, wär's wohl auch ins Ranking gekommen.

Spontan und unbürokratisch verbiege ich mein Kunstwollen in Richtung Leserinteressen und fasse illustrativ zusammen:


Und irgendwann schreib' ich mal was über Beischlaf, versprochen.

Mittwoch, Oktober 08, 2008

Meine Party ohne mich

Was ich davon halten soll, wenn mir zu Ehren Galas im Lentos stattfinden (dazu Überschrift anklicken), ich selbst aber gar nicht eingeladen bin, darüber reflektiere ich diesen Vormittag.

Dienstag, Oktober 07, 2008

Im TGV der Entgleisung

Riesenskandal im Innviertel!

Im Auftrag einer namhaften Publikation hatte ich gestern nach Riad zu reisen, um eine sensible Reportage über die Mühen der Vergangenheitsbewältigung zu featuren. "Geschichtsgespräch mit kleiner Blasmusik" - so versuchten die Veranstalter diesem wilden Volk die dunklen Kapitel seiner Vergangenheit näher zu bringen.
Ich erwartete Feuer und Gefahr und freute mich auf knackende Unterkiefer und knirschende Knochen. Da ich gleichzeitig ein wenig Angst vor dem Aufwallen des Sauwaldblutes hatte, entschied ich mich für embedded journalism und ließ mich von Referent Goldbär in diesen mir so wenig bekannten Kulturkreis einschleusen.
Schon als wir bei der allerersten Tanke außerhalb von Linz anhielten, schwante mir Übles.

Aber wer hätte damit gerechnet, dass er auf heimischem Boden dann soooooo vors Publikum treten würde?

Durch diese Montur geriet die als Gedenkhilfe gedachte Veranstaltung zur Rieder Aschermittwochsrede. Und das Schlimmste: Nicht einmal gerauft wurde.

Montag, Oktober 06, 2008

Betriebsausflug auf den Traunstein

Für euch entdeckt: Der Gipfel des Traunsteins ähnelt dem Busen einer ruhenden Dame
Ich-AGs machen Betriebsausflug: Gestern vergatterte ich das gesamte Redaktionsteam der Lebensbeichte zum Ersteigen des Traunsteins. Zwecks Teambuilding, aber auch als kleine Autoritätsdemonstration. Deswegen auch die Drohung... äh Motivation: Wer nicht innerhalb von zweieinhalb Stunden den Naturfreundesteig schaffe, der sei - nun im vierten Lebensjahrzehnt - alt und jämmerlich. Schnee? Spur' gefälligst!

Oben weihnachtet's schon sehr

Me, Myself und I schritten also gehorsam kräftig aus. Als wir -by the way! - nach zwei Stunden oben waren, brauchte die Seele noch ein paar Momente zum Ankommen.
Wir trotzten im Übrigen auch großen Gefahren - es galt Dachlawinenwarnstufe 5 vor der Hütte. Aber sind wir etwa Mädchen?

Heute morgen wachte unsere psychophysische Personalunion im Übrigen mit starken Gefühlen in den Oberschenkeln auf. Gut, auch wenn's die falschen sind. Mir sind die Schmerzen wurscht, ich bin nur das Ich, welches das Fehlen des Subjekts im Text markiert (fragt nach bei Deconstruction Girl).

Sonntag, Oktober 05, 2008

Sinnkrisen im Saustall

Liebe Leser und Innen, ein kleiner Verweis auf mein (derzeit gletschergleich dahinschmelzendes) Kunstwollen außerhalb der Lebensbeichte - hier das Bild zur Kolumne:



Und hier die Kolumne zum Bild.

Aufmerksamen Zeitungsdieben wird hoffentlich sogleich aufgefallen sein, dass ausschließliches Opfer meiner Tirade gegen Gscheitln im Blaumann wieder einmal ich selbst bin.

Donnerstag, Oktober 02, 2008

Gescheitertes Scheitern

Gnä' Leser, es endet eine Ära.
Jahrzehntelang spiele ich ebenso leidenschaftlich wie erbärmlich Fußball. Am liebsten irgendwo vorne, was etwas skurril ist angesichts der Tatsache, dass mein allereinziges je selbst erzieltes Tor dadurch entstand, dass der Schuss eines Mitspielers an meinem Hintern abgellte und udaungs im Tor landete.
Mangels Technik renne ich meistens fluchend herum - viele glaubten schon, ich litte unter Tourette-Syndrom - und werde höchstens durch Tätlichkeiten auffällig:

Ständig gefiel ich mir in der selbstironisch-gockelhaften Pose der weltschlechtesten Fußballerin.
Gestern ist es passiert: Ich habe mein erstes Tor geschossen (also eigentlich sogar drei). Mit dem Fuß noch dazu.
Was soll ich jetzt noch erreichen wollen? Ich fühle mich irgendwie leer.

Mittwoch, Oktober 01, 2008

Fight for your right Party


Liebes Walvolk, es riecht und es reicht!
Schluss mit meinem Vorsitz der Glückspartei. Glücklichsein ist ohnehin überbewertet. Jetzt wird umgewertet!
Ich nehme den Schwung des doofen Volkes in Richtung sinnlosen Protests mit und rufe zur Party: Ich gründe hiermit die ÖPP. Je nach Lust und Laune die "Österreichische Protestpartei", in der Stahlstadt-Bronx "Other People's Possession", im Vollsuff "Österreichische Bundesbahnen".
Mitgliedsanträge bitte in den Kommentarkasten. Zusatz-Programmvorschläge zum Grundmotto "Egal, was es ist..." ebenfalls.